Sling - Galerie Oelfrueh Hamburg 2011

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Balkenkonstruktion, Gummi, Seil, Schaukel

Über drei Etagen zieht sich ein rotes Seil, das an einem Balken in der obersten Etage befestigt ist,
den mittleren Eingangsbereich durchspannt und im Keller in einer daran befestigten Schaukel mündet.
Die beiden überlangen Seile einer Schaukel spannen sich durch kleine Löcher in Boden und Decke über die drei Stockwerke des Ausstellungshauses hinweg.
Zwar sind alle drei Etagen zugänglich, jedoch wird sich die Schaukel dem Betrachter nie in ihrer Gänze offenbaren, ebenso wenig in ihrer ursprünglichen Funktion.
Wo der Besucher auf einer Etage nur die Seile erblickt, die den Raum beinahe diagonal durchziehen und ihn als Geraden quasi vermessen,wird die Schaukel als solche im unteren Stockwerk durch den Sitz erkennbar.
Doch was als zweiter wesentlicher Bestandteil einer Schaukel gilt –die Fixierung der beiden Seile – ist von diesem Standpunkt aus nicht auszumachen.
Vertrauen wir unserer Erfahrung von den Gesetzen der Schwerkraft und setzen uns?
Auch wenn wir alle Etagen durchlaufen haben, werden wir die Schaukel von Anfang bis Ende, von Sitz bis Fixierung, nie gleichzeitig erfahren können.
Was wir sehen, ist immer nur ein Teil des Ganzen.
Decke und Boden werden zu Barrieren unseres Erkennens, unserer Erkenntnis, an deren Stelle die Spekulation tritt.
Vorstellungsraum und Realraum verbinden sich mit den Seilen der Schaukel.

(Text Jari Ortwig)