Doublefolds , 2008

DF_dan_2191_webstart_S
DF_dan_2191_s
DF_dan_2113_webstart
DF_dan_2114_s-1
DF_dan-dryer-dooublefolds-02
DF_dan-dryer-dooublefolds-04
DF_dan-dryer-dooublefolds-033-1
DF_dan-dryer-dooublefolds-033
DF_dan-dryer-doublefolds-03
DF_dan-dryer-raum-hinten-7
DF_dan-dryer-raum-hinten-5
DF_dan-dryer-raum-hinten-4
DF_dan-dryer-raum-hinten-3
DF_dan-dryer-raum-hinten-3-1
DF_dan-dryer-raum-hinten-1

 

 

Raum für Zweckfreiheit, Berlin 2008
Galerie Desaga Köln 2009 

Videoperformance
Styropor, Glas, Kupfer, geschnitzte Holzstöcke mit Kunsthaar, Kleid aus Aluminiumblech, Apparatur 350 x 140 x140 cm

„Wildes Denken“, wie es Beuys nennt, und wissenschaftliches Denken schließen sich auch in Dan Dryers performativer Arbeit Double Folds nicht aus, wenngleich die Schizophrenie dem Werk buchstäblich eingeschrieben ist. So leitet sich der Titel einerseits von der Idee der „Raumfaltung“ ab. Auf der anderen Seite verweist er auf die „Double Bind Theorie“ aus dem Bereich der Kommunikationsforschung: Mehrere Handlungsaufforderungen, die in einem einander ausschließenden Widerspruch stehen, führen hier zu einer Illusion der Alternativen.

Was zunächst als Raumvermessung Gegenstand der Performance zu sein scheint, transportiert sich mithilfe pseudo-ritueller Handlungsmuster aus dem Schamanismus:
Raum spiegelt und fragmentiert sich in den sechseckigen Gewandschuppen des maskierten Akteurs. In einem rotierenden Glasquader, die Miniatur eines euklidischen Raumes, löst sich die Spiegelung des realen Raumes zudem in der Bewegung um die eigene Achse auf, transformiert sich symbolisch in Energie. Zwei Stäbe mit Kunsthaar werden zu Übertragungsmedien der vermeintlichen energetischen Ladung des Künstlers auf eine mechanische Apparatur.
Die Vorstellung von einer extremen Energiekonzentration im „Propeller“ der Maschine, scheint sich in dessen Entflammung zu bestätigen. Der Propeller löst sich auf. Energie wird frei, verteilt sich wieder im Raum.
Raum wird zum Fetischobjekt – ein Paradoxon, da die Vorstellung von Raum nur unter der Voraussetzung der Naturwissenschaft und der Subjekt-Objekt-Trennung existiert, deren Auflösung wiederum Grundlage des schamanistischen Weltbildes und damit auch der rituellen Handlung ist. Die Zusammenführung dieser sich gegenseitig ausschließenden Ansätze, findet sich in der Form des Sechsecks metaphorisch bestätigt – als Simultanität von zweiter Dimension in Form einer Raute und in dritter Dimension in Gestalt des Quaders.

Die Video-Dokumentation ebenso wie die Objekte des „Rituals“ bilden als Relikte der Aktion die Ausstellung. Pseudo-wissenschaftlich beschreiben die Exponate den Ausstellungs- und Aktionsraum. Pseudo-mystisch ist dieser den Exponaten eingeschrieben.